Wochenende ist Kuchenzeit – oder: alle wollen Kuchen

Mann und Kinder haben für den Wochenend-Kaffee nach Kuchen geschrien und ich hatte noch ein paar Äpfel aus der Marktschwärmerei – also schnell einen Apfelkuchen zaubern…

Problem 1: ich mag gern Puddingfüllung, aber hatte keinen Pudding im Haus – wie kann sowas nur passieren? Na ja, was nützt es über vergossene Milch zu jammern – selbst ist die Frau.

Selbstgemachter Pudding

Zutaten:

  • 1 Liter Milch
  • 70 g Speisestärke
  • Vanille – in Pulverform oder direkt das Mark aus einer Schote
  • Zucker nach Geschmack (bei der Milchmenge werden in der Regel so 6-8 EL empfohlen – ich mag es weniger süß und mehr vanillig und komme deshalb mit so 3-4 EL aus)

Nehmt etwas von der Milch ab und rührt die Stärke (eventuell vorher sieben), die Vanille und den Zucker ein.

Die restliche Milch wird zum Kochen gebracht und dann vom Herd genommen. Jetzt die Milch-Stärke-Mischung gut einrühren und nochmal kurz aufkochen damit der Pudding im Kuchen dann schön fest wird.

Deckt den Pudding mit etwas Frischhaltefolie ab damit er keine Haut bekommt und lasst ihn auskühlen.

Meiner Meinung nach viel leckerer als Tütenpudding und so einfach zu machen.

Aber nun geht es zum Kuchen.

Apfelkuchen mit Puddingfüllung und Streuseln

Zutaten:

  • 550 g Mehl (ich nehme auch für Kuchen gern Dinkelmehl – gibt es in unserer Schwärmerei vom Bunten Hof oder der Ullmann-Mühle)
  • 320 g Butter
  • 150 g Zucker
  • Vanille
  • 2 Eier
  • unseren eben selbst gemachten Pudding oder wahlweise Pudding aus 2 Päckchen fertigem Puddingpulver
  • 3 große Äpfel
  • etwas Salz

Nun geht es an die Zubereitung. Als erstes macht ihr einen Mürbeteig. Dazu verknetet ihr 250 g Mehl, 120 g Butter, ein wenig Vanille, 70 g Zucker, eine Prise Salz und ein Ei zu einem glatten Teig.

Der darf dann für mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank zum Ruhen.

Währenddessen könnt ihr den Pudding kochen – entweder selbst oder eben mit den herkömmlichen Tütenpuddings – und lasst ihn ebenfalls auskühlen.

Die Streusel könnt ihr in der Zwischenzeit auch schon vorbereiten.

Verknetet dafür 300 g Mehl, 200 g Butter,  80 g Zucker und eine Prise Salz zu schönen Streuseln.

Die Äpfel könnt ihr in schmale Spalten schneiden.

Wenn alles schön ausgekühlt ist, heizt ihr den Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vor. Fettet eine Springform ein oder legt wie ich ein Blatt Backpapier hinein. Dann gebt ihr euren Mürbeteig hinein, verteilt ihn gleichmäßig, drückt ihn ein bisschen am Boden fest und zieht einen kleinen Rand ringsum hoch.

Jetzt rührt ihr das zweite Ei (dem aufmerksamen Bäcker dürfte nicht entgangen sein, dass noch eins übrig ist) unter den Pudding. Gebt den Pudding nun auf den Teig und verteilt die Apfelspalten darauf. Zum Schluss noch die Streusel schön darüber verteilen. Und dann ab in den Ofen mit dem guten Stück für ungefähr 40 Minuten.

Lasst den Kuchen vor dem Anschneiden gut auskühlen und dann – guten Appetit!

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Rosenkohl – unser Lieblingswintergemüse

Als Kind habe ich ihn gehasst – ganz ehrlich, es gab nichts ekligeres als Rosenkohl für mich – heute liebe ich diese kleinen, grünen Röschen und habe mittlerweile die verschiedensten Varianten der Zubereitung für mich gefunden und einige Lieblinge dabei entdeckt. Aber erstmal ein paar allgemeine Infos bevor ich euch eins meiner Lieblingsrezepte vorstelle.

Gesunder Allrounder im Winter

Der Rosenkohl ist eine Variante des Gemüsekohls und kommt aus der Familie der Kreuzblütler. Er wächst an einem hochwüchsigen 50 – 70 cm hohen Stängel und bildet dort in dichter Anordnung spiralförmige Röschen (daher der Name).

Rosenkohl gehört zu den Starkzehrern, er bevorzugt einen sehr nährstoffreichen, am besten sandigen Lehmboden und mag es durchaus sonnig. Er mag nicht mit anderen Vertretern seiner Kreuzblütler-Familie gemeinsam im Beet stehen – lieber hat er Kartoffeln, Salat, Rote Bete oder Spinat als Nachbarn.

Wenn ihr die leckeren Röschen selbst anbauen wollt, ist von April bis Mai der richtige Zeitpunkt ihn direkt dünn im Freiland oder Frühbeet auszusäen. Zwischen Mitte Mai und Ende Juni wird er dann an seinen eigentlichen Standort verpflanzt. Bereits im Spätsommer beginnt bei guter Pflege (Rosenkohl mag gern häufiges Hacken) die Röschenbildung. Jetzt sollte die Triebspitze gekappt werden – so werden die Röschen stärker. Ab September könnt ihr den Rosenkohl ernten (je nach Sorte, die Haupterntezeit liegt im November und Dezember). Dazu pflückt ihr die Röschen vorsichtig vom Strunk ab – am besten von unten nach oben.

Rosenkohl ist eine zweijährige Pflanze und winterhart. Fröste unter -10 Grad tun ihm aber doch Schaden an, deshalb steht er gut in einem geschützten Einschlag und wird so den Winter gut überstehen.

Was ist drin in seinen Röschen?

Rosenkohl ist reich an Mineral- und Ballaststoffen, Vitamin A, Vitamin B2 und Vitamin C. Aufgrund dieser reichhaltigen Inhaltsstoffe sagt man ihm eine gesundheitlich positive Wirkung nach. Allerdings kann es vor allem beim Verzehr größerer Mengen wie bei allen anderen Kohlarten auch zu Blähungen kommen.

Lieblingsrezept - Rosenkohl-Tarte

Zutaten

Teig:

  • 120 g kalte Butter
  • 240 g Dinkelmehl
  • 1/2 TL Salz
  • 3 EL Wasser

Belag:

  • 750 g Rosenkohl
  • Lauch
  • 100 g Speck
  • 250 g Schmand oder Crème fraîche
  • 1 Ei
  • 180 g Hartkäse (ich mag am liebsten Bergkäse oder auch Parmesan)
  • Gewürze nach Geschmack (mindestens Salz, Pfeffer, Muskat)

 

Zubereitung:

Knetet Butter, Mehl und Salz mit ein paar EL kaltem Wasser zu einem glatten Teig. Dann legt ihn für eine Ruhepause von mind. 30 min eingepackt in Frischhaltefolie in den Kühlschrank.

Während der Teig schläft, könnt ihr den Käse raspeln und den Lauch in Ringe schneiden.

Den Rosenkohl könnt ihr in Salzwasser für 15 min kochen.

Ei, Schmand oder Crème fraîche, Käse und Lauch zusammen mit den Gewürzen gut vermengen.

Der Teig hat jetzt genug geruht und kann aus dem Kühlschrank heraus geholt werden. Drückt ihn in eine gefettete Springform, zieht dabei den Rand etwas hoch.

Nun verteilt ihr den Rosenkohl darauf und streut den Speck darüber. 

Dann gießt ihr eure Käse-Ei-Brühe darüber.

Backt eure Tarte im vorgeheizten Backofen bei 220 Grad (Ober- und Unterhitze) für ca. 30 Minuten.

Wir hoffen, die Tarte schmeckt euch genauso gut wie uns. Ihr könnt sie direkt warm aus dem Ofen oder auch abgekühlt als Snack genießen – beides ist sehr sehr lecker.

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Dr. Johanna Budwig und das Leinöl

Die Ölmühle Bornschein ist schon fast von Beginn an ein Erzeuger, der unsere Schwärmerei Pleißental beliefert. Neben ganz verschiedenen Ölen bietet Jonas eben auch das in diesem Artikel benannte Leinöl und – ganz aktuell – auch Leinschrot an.

Nun haben wir überlegt, was man alles damit machen kann und sind ziemlich schnell auf Dr. Johanna Budwig und deren Ernährungswissenschaft gestoßen.

Dr. Johanna Budwig lebte von 1908 bis 2003 und war promovierte Pharmakologin und Heilpraktikerin, die 1979 für den Nobelpreis nominiert wurde. Ihre wohl größte Hinterlassenschaft ist ihr Ernährungskonzept, die Budwig Ernährung. In dieser hochwertigen Ernährungsform spielt das omega-3-reiche Leinöl die Hauptrolle und soll den Mangel mehrfach ungesättigter Fettsäuren, den industriell erzeugte Nahrung (die heutzutage leider ein großer Bestandteil der täglichen Mahlzeiten eines Großteils der Bevölkerung ist) oft hervorruft, beheben. Dieser Mangel führt zu typischen „Zivilisationskrankheiten“ wie Diabetes Typ 2, Herz- und Kreislauferkrankungen bis hin zu Depressionen. Wenn ihr mehr über Dr. Johanna Budwig und die Theorie ihres Ernährungskonzeptes erfahren wollt, können wir euch die Seite über Dr. Johanna Budwig und ihr Ernährungskonzept wärmstens ans Herz legen. Dort findet ihr neben Hintergrundinformationen auch viele Rezepte, eine Anleitung für die Budwig-Woche und vieles mehr.

Die Budwig-Creme als Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung

Zutaten:

  • 100 g Quark
  • 1-2 EL Vollmilch
  • 1-2 EL Leinöl
  • Apfel
  • Birne
  • ca. 30 g Haferflocken

Zubereitung:

Verrührt den Quark, die Milch und das Leinöl solange, bis kein Öl mehr sichtbar ist.

 

Den Apfel und die Birne würfelt ihr in kleine Stücke und hebt sie unter.

 

 

Zum Schluß gebt ihr eure Haferflocken dazu und verrührt auch diese mit der Quark-Obst-Öl-Mischung. 

Und schon ist euer gut sättigendes Frühstück oder der Zwischensnack für neue Energie fertig zum Genießen.

Täglich in den Speiseplan eingebaut, hilft euch die Budwig-Creme eurem Körper etwas Gutes zu tun, ihn mit mehrfach gesättigten Fettsäuren zu versorgen und so zu eurem Wohlbefinden beizutragen.

Diese Creme nach Dr. Johanna Budwig ist wirklich extrem vielfältig gestaltbar. Je nach Geschmack könnt ihr verschiedenes Obst, Vollkornflocken, Leinschrot (gibt es übrigens auch zur Zeit in der Schwärmerei bei der Ölmühle Bornschein) oder Nüsse dazugeben. So bleibt es immer abwechslungsreich und je nach Laune, Saison und Verfügbarkeit sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

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Brotzeit – Zeit

Ganz ehrlich? Wir LIEBEN Brot – mit einer schönen, scharf gebackenen Kruste, mit deftig-würzigem Geschmack, mit „nur Butter und Salz“ oder mit allen erdenklichen herzhaften oder auch mal süßen Belägen und Aufstrichen. Brot geht bei uns einfach immer und Kristina hat sogar immer ein paar harte, trockene Stückchen auf dem Ofen in ihrer Küche liegen, an denen weder sie noch ich so wirklich (ok – jetzt hab ich mich verraten) vorbeigehen kann.

Was liegt da näher als das leckere Teigstück selbst zu backen? Wir haben uns für ein leckeres Roggen-Sauerteig-Brot entschieden. Sicher werden wir aber noch das ein oder andere Experiment in Sachen Brot unternehmen und euch hier wieder darüber berichten.

Brot backen ohne Hefe

Wenn ihr wie wir euer Brot ohne Hefe und mit selbst gezüchtetem Sauerteig backen wollt, braucht ihr als erstes ein Anstellgut. In manchen Rezepten, Kochbüchern oder auf Websites wird es auch Sauerteigansatz oder Sauerteigrest genannt – gemeint ist immer das gleiche: sozusagen ein Start-Up für unser Brot. Unseres besteht nur aus zwei Zutaten: Roggenmehl und Wasser. Die grundsätzliche Herstellung ist in drei Tagen erledigt. Damit euer Sauerteig das Brot schön voluminös und fluffig macht, ist es aber besser, das Anstellgut noch ein Weilchen reifen zu lassen, gut zu füttern und es gut zu behandeln.

Anstellgut herstellen

Tag 1 – Ansetzen des Sauerteigs

  • 100 g Roggenmehl
  • 100 ml Wasser

Mehl und Wasser in einer großen Schüssel verrühren. Nutzt handwarmes Wasser – kaltes Wasser würde den Gärungsprozess verzögern. Deckt die Schüssel mit einem Küchentuch ab und stellt sie an einen warmen Ort, an dem es bestenfalls auch nicht zugig ist. Wir stellen unsere Schüssel in den ausgeschalteten Backofen.

Tag 2 – Ansetzen des Sauerteigs – Füttern und Pflege

Wenn eure Mischung 24 Stunden geschlafen hat, rührt ihr sie um. Fügt dann weitere 100 g Roggenmehl und 100 ml Wasser hinzu. Die Mischung erneut am warmen Ort eurer Wahl für 24 Stunden schlafen schicken.

Tag 3 – Ansetzen des Sauerteigs – letztes Mal füttern

Heute füttert ihr euer Anstellgut zum letzten Mal mit 100 g Roggenmehl und 100 ml Wasser. Alles gut verrühren und wieder zum Schlafen an den warmen Ort stellen.

Tag 4 – Geschafft!

Heute ist euer Anstellgut fertig. Innerhalb der letzten 24 Stunden haben sich Bläschen in eurem Teig gebildet und euer Anstellgut riecht säuerlich (aber keinesfalls faul – sollte das der Fall sein, müsst ihr das Anstellgut leider wegwerfen und von vorn beginnen).

Den nun vorhandenen Sauerteig könnt ihr schon zum Backen verwenden. Für 500 g Mehl, aus dem ihr Brot backen wollt, benötigt ihr 150 g Sauerteig. Wie gesagt: der noch junge Sauerteig hat nicht so viel Triebkraft, er wird euch kein sonderlich voluminöses Brot bescheren – schmecken tut es aber allemal und satt macht es auch.

Um euren Sauerteig zu vermehren, gebt ihr einfach jedesmal wenn ihr Brot backt, erneut 100 g Roggenmehl und 100 ml Wasser zum Teig und wartet 24 Stunden. So habt ihr immer einen Rest übrig, den ihr in einem Schraubglas im Kühlschrank aufbewahren und beim nächsten Mal wieder vor dem eigentlichen Backen vermehren könnt.

Nun geht es aber endlich los mit dem Backen!

Rezept Roggenbrot

Sauerteig

  • 20 g Anstellgut aus dem Kühlschrank
  • 240 ml warmes Wasser
  • 240 g Roggenmehl

Hauptteig

  • Sauerteig
  • 225 ml Wasser
  • 500 g Roggenmehl
  • 15 g Salz

Verrührt nun für euren Sauerteig das Anstellgut mit dem Wasser in einer Schüssel. Roggenmehl hinzufügen und nochmals gut verrühren. Die Schüssel lasst ihr nun abgedeckt für 14 – 16 Stunden bei normaler Zimmertemperatur stehen und wartet.

Für den Hauptteig lasst ihr die Arbeit nun am besten eure Küchenmaschine erledigen denn der Teig wird ziemlich klebrig. Gebt alle Zutaten in die Schüssel der Maschine und lasst sie etwa 5 min kneten. Jetzt deckt ihr die Schüssel wieder ab und lasst euren Teig weitere 30 min ruhen.

Nach diesem kurzen Schläfchen könnt ihr euren Teig in die gewünschten Formen geben oder zu Brotlaiben formen und in Gärkörbchen legen. Nach ungefähr 2 Stunden sollte sich das Volumen deutlich vergrößert haben.

Heizt den Backofen vor auf 250°C Ober- /Unterhitze. Wir stellen immer eine Schüssel mit Wasser zusätzlich in den Ofen damit unser Brot eine angenehme Konsistenz bekommt und nicht zu trocken ist.

Schiebt euren Teigling nun auf der mittleren Schiene in den Ofen. Wenn ihr mögt, könnt ihr die Oberfläche eures Brotes einschneiden.

10 Minuten muss euer Brot diese große Hitze nun ertragen. Danach bei gemilderten 180°C für 40-50 Minuten weiterbacken.

Nach der Backzeit stürzt ihr euer Brot auf ein Gitter und lasst es auskühlen bevor ihr es anschneidet und genießen könnt.

Varianten

In unserem Rezept haben wir euch nun das Grundrezept vorgestellt. Aber dieses Brot ist so wandlungsfähig – da kann man gar nicht genug experimentieren. Bei verschiedenen Erzeugern in unserer Marktschwärmerei gibt es diverse Körner, Gewürze und Kräuter, die wir alle nach und nach mal in unsere Brote hineinbacken werden. Leinsamen, Emmer, Sonnenblumenkerne haben wir bereits probiert und für lecker befunden. Nun freuen wir uns auf Zwiebel- und Kräuterbrote, wir haben da sehr viele Ideen.

Haltbarkeit und Vorratsbacken

Ja, was kann man dazu sagen? Praktisch ist es so, dass das Brot sich erfahrungsgemäß nicht lange hält. Grade aus dem Ofen heraus und kaum abgekühlt, ist es auch schon verputzt.

Theoretisch ist es aber schon so, dass das Brot ziemlich lange haltbar ist. Kristina war vor längerer Zeit einmal 14 Tage mit einer Jugendgruppe auf Kanutour und hat im Vorfeld solche Brote als Proviant gebacken. Und auch in der zweiten Woche konnte man es noch gut essen, es hat nicht an Geschmack verloren und schlecht ist es auch nicht geworden.

Schreibt uns gern in die Kommentare wenn ihr unser Rezept ausprobiert hast oder wie ihr es umgewandelt oder verfeinert hast. Wir freuen uns auf eure Varianten und neue Ideen.

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