Ganz in weiß…

… nein – nicht mit einem Blumenstrauß sondern mit einem Häubchen auf dem Kopf.

So empfängt uns Steffi Roder an der Tür zu ihrer Molkerei in Wildenfels. Hygiene steht hier vor dem Betreten ihres Betriebes nicht nur in dieser besonderen Zeit an allererster Stelle sondern bildet das Grundfundament für ihre Arbeit. Also ziehen auch wir uns saubere Schuhe an, setzen eine Kopfbedeckung auf und desinfizieren unsere Hände bevor wir in das Reich des Joghurts und Quarks eintreten.

Auch hier drin ist alles hell – weiß gefliest, Geräte und Mobilar aus Edelstahl – es blitzt und blinkt überall und an den Stangen der Aufhängung sehen wir schon die Beutel, deren Inhalt wir gleich zu leckerem Joghurt verarbeiten werden. Die Beutel hingen da damit die Molke abtropfen konnte und nur die festen Bestandteile der Milch übrig bleiben.


Vorher war die Milch für eine halbe Stunde bei 65 Grad im Kessel um pasteurisiert zu werden. Dann wurde sie auf 43 Grad heruntergekühlt und die Joghurtkulturen wurden hinzugegeben.

Die Beutel werden also jetzt in eine große Schüssel geleert – ab hier geht es per Hand weiter.

Steffi rührt den Joghurt wunderbar cremig – wir erfahren, dass an dieser Stelle des Verarbeitungsprozesses die Konsistenz und Stichfestigkeit des Joghurts beeinflusst wird. 

Hier stellen wir fest, dass die Geschmäcker sogar bei uns beiden verschieden sind – die eine mag ihn stichfester, die andere eher cremig. Es ist eben wie im wahren Leben mit den Kunden 😉

 

 

Und wie kommt der Joghurt in die Gläser?

Auch an diesem Punkt favorisiert Steffi Handarbeit vor Automatisierung.

Mit geeichter Waage wird jedes Glas einzeln mit Joghurt befüllt.

Für die Frucht- und Schokomischung kommen nur Bio-Zutaten in die Gläser. Danach werden auch die sofort mit Joghurt aufgefüllt und bekommen ihre Etiketten um dann gleich ab in den Kühlschrank zu wandern.

Zahlen und Fakten

Steffi verarbeitet wöchentlich 400 l Milch von ihren eigenen Kühen.

Daraus entsteht neben Joghurt auch Frischkäse, Quark und Panir.

Um das alles zu bewerkstelligen, fängt jeder Tag für Steffi um 5.30 Uhr an und endet selten vor 21.00 Uhr – schließlich wollen die Kühe nicht nur gemolken werden sondern brauchen auch Futter, einen sauberen Stall und die ein oder andere Minute Zuwendung. Auch die Kühe sind ja unterschiedlich, Steffi geht äußerst achtsam mit ihnen um und weiß um alle Eigenheiten und Bedürfnisse.

Auch vor Ort kann man Steffis Milch und verschiedene andere Molkereiprodukte sowie Honig an Milchtankstelle und Regiomat erwerben.

Fazit des Tages

  • Molkerei bedarf höchster Hygieneanforderungen und blitzender Sauberkeit – im Raum genauso wie am Menschen.
  • Trotzdem: wenn der Milchgeruch hinzukommt, wirkt alles überhaupt nicht steril sondern sehr „heimelig“.
  • Auch hier in Steffis kleinem Reich geht ohne Familie und gegenseitige Unterstützung nichts.
  • Man ist nur gut in dem, was man liebt!

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