Regionale Landwirtschaft? Auch noch (teilweise) bio? In Crimmitschau? Das gibt es?
Ja, und heute ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir diejenige unserer Erzeuger besuchen, durch die die Idee unserer Schwärmerei Pleißental geboren wurde.
Damals war’s – in einer Zeit als es noch Märkte wie den Kräutermarkt in Blankenhain, Basilikum im Schlosspark Waldenburg und den Markt auf dem Wasserschloss Klaffenbach gab, war Simone Walther aus Rudelswalde eine derjenigen mit dem breitgefächertsten Kräuter- und Jungpflanzenangebot.
Und wenn wir „breitgefächert“ sagen, dann meinen wir das auch so. Neben traditionellen Kräutern und Gemüse erhält der passionierte Hobbygärtner beim Gänseblümchen auch weniger verbreitete und eher unbekannte Arten. Zum Beispiel befinden sich im diesjährigen Angebot von Simone 8 verschiedene Basilikumarten, 13 verschiedene Minzen, 7 Sorten Thymian und Salbei und 20 Tomatensorten.
Eine nicht unerhebliche Auswahl davon ist auch in unseren beiden Gärten, die eher ein großer Gemeinschaftsgarten sind, zu finden – Achtung Spoiler! Demnächst werden wir euch auch mal dahin mitnehmen 😉
Wenn man im Frühling eines der Gewächshäuser auf dem Hof Gänseblümchen betritt, kommt man sich vor wie in den Tropen – warm mit viel Luftfeuchtigkeit wachsen hier die vielfältigsten Jungpflanzen heran und offensichtlich ist es genau das, was sie brauchen. Man könnte hier auch von Handaufzucht sprechen – liebevoll werden sie ausgesät, gehegt und gepflegt, pikiert und später nach draußen gesetzt.
Auch die Vertriebswege von Simone sind fast ebenso vielfältig wie ihr Angebot – neben vielen Märkten in naher und fernerer Umgebung beliefert Simone aktuell 10 Schwärmereien und bietet auch über den Direktvermarktungsweg noch Frischeboxen an. An all den Stellen greift sie beim Obst-, Gemüse- und Pflanzenangebot größtenteils auf ihre selbst gezogenen Pflanzen zurück – teilweise bio-zertifiziert, immer naturgemäß angebaut.
Das Gelände des Hof Gänseblümchen ist sehr weitläufig. Hinter dem eigentlichen Hof befinden sich die Gewächshäuser, die Streuobstwiese und noch dahinter die große Fläche für den Feldanbau. Vermutlich kann Simone die Challenge des Schrittzählers mit uns allen aufnehmen. Wir jedenfalls kommen ordentlich außer Puste wenn wir ihr bergauf, bergab folgen wollen.
Und wo ist jetzt der Zusammenhang zur Schwärmerei?
Eigentlich schon ganz am Anfang dieses Beitrags bei der Frage: Warum wissen nur so wenige, dass es regionalen, teilweise sogar biologischen Anbau hier bei uns vor Ort gibt?
Auf unseren Reisen innerhalb Deutschlands ist uns schon so oft aufgefallen, dass es in vielen Gegenden kleine Verkaufsstände mit selbst erzeugten Produkten am Straßenrand und Wochenmärkte voller regionaler Erzeugnisse gibt – aber hier in unserer Gegend ist das eine echte Rarität und mit sehr viel Arbeit, Ehrgeiz und Herzblut verbunden. Auch deshalb war es Simone grundsätzlich eine Herzensangelegenheit, eine Schwärmerei vor Ort, in ihrem Heimatort oder zumindest sehr nah daran zu haben. Für sie selbst war dieser Aufwand zusätzlich aber kaum zu schaffen – und da kamen wir ins Spiel.
Wie schon so oft haben wir beide unsere Fähigkeiten zusammengeschmissen – Kristinas Liebe zu Kräutern und Pflanzen brachte sie zu Simone, für neue Ideen ist sie ohnehin immer zu haben und die Unterstützung und Bekanntmachung regionaler Erzeuger wurde ihr erklärtes Ziel. Die technische und organisatorische Ausführung, Dinge wie der Blog und die Pflege und Betreuung der Marktschwärmer-Gastgeber-Seite – das liegt in den Händen von Diana.
Und hier noch zum Abschluss ein kleiner Aufruf: rettet das krumme Gemüse! Diese niedliche Herzkartoffel haben wir beim Packen bei Simone mal gefunden und uns sehr daran erfreut 🙂
Naturgemäß angebautes Gemüse ist weder sauber noch sieht eins wie das andere aus. Vielfältigkeit ist auch hier Programm und deshalb freuen wir uns schon auf die Tomaten in allen möglichen Farben, Formen, Größen und Geschmacksrichtungen.