Ich wollte wissen, wie mein Lieblingsöl entsteht…

ODER: Drebach – mehr als Krokusswiesen

 
Die Geschichte begann mit einem Telefonat und der Frage, warum wir ausgerechnet auf Drebach gekommen sind.
 
Es hat noch das ein oder andere Gespräch gedauert – dann hatten wir ihn für uns gewonnen und wir haben es nicht bereut.
 
Seit mehr als 20 Jahren besteht der Landwirtschaftsbetrieb als Familienunternehmen in Drebach, eigentlich ein Landwirtschaftsbetrieb mit Agrarwirtschaft und Milchviehzucht. 

Aber wenn man Träume hat und diese verwirklichen will, dann kann Neues entstehen. 

So wurde 2006 im Zuge der Energiewende ein CO2-neutraler Kreislauf mit Hilfe eines Blockheizkraftwerk geschaffen. Auf diesem Verfahren basierend entstand der Gedanke der Ölgewinnung. Und schon 2008 war es soweit: neben der bisherigen Wirtschaft wurde mit der Produktion von Speiseölen begonnen.
 
„Nachhaltig und bodenständig“, so bezeichnet auch Jonas Bornschein selbst seinen Familienbetrieb. 
 
Aber nun zum Öl!
 
Es ist kuschelig warm und riecht nach Schwarzkümmel im Pressraum. Und genauso sehen die Samen auch aus! Tiefschwarz, genau wie das Öl, das langsam aus der Presse fließt.
Die kalt gepressten Öle erfordern einen langsamen Mahlvorgang, Sorgfalt, Geduld und eine Temperatur konstant unter 40 Grad. Nur durch diesen speziellen Pressvorgang bleiben die Geschmacksstoffe der Ausgangspflanze sowie die fettlöslichen Vitamine A und E erhalten.
 
Alle Öle sind qualitativ hochwertig und deshalb wird die Saat auch weitgehend selbst produziert oder von zertifizierten Anbietern bezogen.

Sehr interessant und erschreckend ist auch zu wissen, wie es geht, dass 1 Liter Speiseöl im Supermark so wenig kostet und was außerdem noch alles drinsteckt. Wer genaueres hierzu wissen möchte, dem kann ich nur die Lektüre von „Öle – natürlich kaltgepresst“ empfehlen. Der Autor Marcus Hartmann erklärt und berichtet hier ganz viel über Herstellung, Inhaltsstoffe und viele andere interessante Dinge rund um das Öl. Außerdem findet man in diesem Buch einen sehr anschaulichen schematischen Vergleich zwischen industrieller Ölherstellung im Gegensatz zur Herstellung in kleinen Manufakturen.

 

Aber eigentlich wollte ich doch wissen wie mein Lieblingsöl entsteht!
 
Fast hätte ich es vergessen über all den interessanten Dingen die ich über Kühe, Blockheizkraftwerke, Raps und Leinpresskuchen erfahren habe.

 Jonas Bornschein hat schon geschmunzelt, als ich nicht lockergelassen habe und tatsächlich nochmal gefragt hab.
Okaaayyy, die Details hat er mir nicht verraten, aber nun weiß ich, dass nur unbehandelte Zitronenschalen in Raps eingepresst werden und damit 100 Prozent Natur und weiter nichts in meinem Lieblingsöl drinsteckt.
 
Schade eigentlich, dass ich diese Pressung verpasst hab, der Duft ist bestimmt herrlich ☀️

Fazit des Tages

  • Hinter Chemnitz sieht die Welt ganz anders aus.
  • Eine Reise nach Drebach lohnt sich nicht nur wegen der Krokusse! – Gibt auch noch viele andere kulinarische Sachen zu entdecken! Zum Beispiel die örtliche Käserei Horn – sehr leckerer Käse aus der Region und im Hofladen wird ganz sicher jedes Leckermäulchen fündig.
  • Landwirt zu sein, ist nichts für Romantiker – Träume darf man aber haben.
  • Zur Ölherstellung gehört ganz schön viel Wissen drumherum!

Danke für die Zeit und Antworten auf Fragen, die ich vorher gar nicht hatte!

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